1. Trimester - Hurrah ich bin schwanger
Eine Kurzfassung: Übelkeit und Müdigkeit, begleitet von einer extremen Motivationslosigkeit
Körperlich - ich will einfach nur ein Keks
Mein Körper fühlt sich superweich an. Der Bauch ist direkt weicher geworden. Als hätte das Baby sich ein richtig schönes, weiches Bett gemacht. Das fand ich schon crazy und ungewohnt. Das Fiese war, dass äußerlich nichts sichtbar war. Das Baby ist so groß wie ein Reiskorn. Wie verrückt, dass etwas eine Größe eines Reiskorns hat und mir die Übelkeit meines Lebens beschert.
Brechen musste ich nicht, obwohl es sich ständig so anfühlte wie kurz davor. In meinem Körper ist dieses Zittern von innen, wie Übelkeitswellen, die über mich hereinbrechen. Manchmal hilft einfach nur liegen, etwas Kleines essen und atmen. Nach einer Weile habe ich herausgefunden, dass Kekse direkt nach dem Aufwachen die Übelkeit zunächst nach hinten schieben. Mir ist schlecht und essen hilft mir gegen die Übelkeit. Ich durfte aber auch nicht zu viel essen, sonst wurde mir wieder übel. Ein Balanceakt. Kekse begleiten mich die ganze Zeit. Es gibt bestimmt gesündere Alternativen, aber Haferkekse mit Zartbitterschokolade hören sich einfach perfekt an für mich. Da ich ja eh eine relativ empfindliche Verdauung habe, habe ich durch die Hormonveränderung oft Blähungen und Verstopfung. Was super unangenehm ist. Aber es wird vorbeigehen. Es wird gehen…heißt es. :)
Mental - Tschüss Antrieb
Die Frühschwangerschaft ist eine Zeit, in der ich mich eher mies fühle als gut. Es ist sogar so, dass ich depressive Verstimmungen habe. In einer extremen Lutealphase mit PMS fühle ich mich manchmal ähnlich. Das verschwindet dann immer nach ein paar Tagen. Aber im ersten Trimester dauert es einfach an. Ich habe oft nur das hinbekommen, was ich wirklich tun musste. Ich konnte richtig wahrnehmen wie ich einfach nur runtergezogen werde. Ich war so müde. Das Erdelement in mir war stark spürbar. Es ist alles ok, heißt es, so fühlt sich das erste Trimester an. Das weiß ich ja, es beruhigt mich zwar ein wenig und gleichzeitig ist das Unangenehme hart zu ertragen. Mittendrin zu sein ist einfach eine ganz andere Nummer.
Meine Screentime hat sich verdreifacht.
Aber nicht um Marketing zu machen, sondern um das nicht zu empfinden, was gerade los war in meinem Körper. Ich wollte verdrängen, mich kurz gut fühlen und konsumieren.
Die meisten von euch wissen ja: ich liebe Kochen. Normalerweise ist es etwas, was mich total aufheitert. Gutes Essen zubereiten. Das ging auf einmal nicht mehr. Ich hatte auch gar keine Lust, es zu fotografieren. Was ich sonst immer mache.
Essen kochen ging nur mit Überwindung. Beim Gedanken an Essen wurde mir eher schlecht. Die Zubereitung war total herausfordernd. Der Geruch von heißem Öl oder Gewürzen löste Ekel in mir aus. Das Essen selbst, ging dann voll klar. Ich konnte gut essen. Mein Körper wollte auch unbedingt Nahrung haben. Danach ging’s mir auch viel besser. Aber zuzubereiten war hart.
Meine Yogapraxis - Schwangerschaftsyoga im ersten Trimester
Zuerst habe ich sehr sanfte und entspannende Yogaeinheiten gemacht. Das wird so empfohlen und macht auch sehr viel Sinn. Alles in den ersten Wochen ist relativ fragil und braucht Ruhe. Ich habe aber gemerkt, dass Entspannung mich noch mehr runtergezogen hat. Also habe ich im Wechsel, einen Tag eine kraftvolle Yogaeinheit und einen Tag eine entspannte Einheit gemacht, um den Körper in Bewegung zu halten. Die Durchblutung wird so gefördert. Und das ist ja immer gut. Da ich eine tägliche Yogapraxis habe, kann ich für mich mittlerweile ganz gut einschätzen was ich brauche. Meine Laune wurde durch die kraftvollen Einheiten ein wenig besser. Morgens und abends mache ich 10 Minuten lang Atemübungen oder meditiere. Es fällt mir schwerer als sonst. Das kann ich auf jeden Fall so sagen. Aber es ist auch mal so mal so. Nie gleich. Es ist voll spannend und ich genieße es schon sehr, mich selbst zu beobachten und versuche loszulassen und einfach nur zu sein. Bewusstes, tiefes Atmen begleitet mich die ganze Zeit.
Eigentlich hatte ich geplant, ganz viel Content zum Thema Zyklus und Yoga zu kreieren. An Videos konnte ich überhaupt nicht denken. Ich wollte einfach nicht vor der Kamera sein. Ich wollte mich einfach nur verkriechen. Ab in die Höhle und Tschau. Ich konnte richtig spüren, dass meine kreative Energie komplett woanders stattfindet. In meiner Mitte und auch wenn es sich so anfühlte, als würde ich nichts tun, arbeitet mein Körper auf Hochtouren. Und ich möchte meinen Körper einfach machen lassen. Das auszuhalten ist gar nicht so einfach. Der Gedanke daran, dass Frauen auf der ganzen Welt gerade im gleichen Moment auch schwanger sind und eventuell ähnliches durchmachen, wirkt beruhigend auf mich. Als wären wir alle irgendwie verbunden. :)
Wie es weiter geht
Ich habe beschlossen, dich jetzt mit Schwangerschafts-Content zu versorgen. Falls du Lust darauf hast. :) Verfolge es gerne auf Instagram oder melde dich zum Newsletter an um keine Texte zu verpassen.
Zu den Themen Postnatalyoga und Zyklusyoga kommen wir bald wieder zurück. Alle meine Workshops und Kurse werden weiterhin stattfinden. Solange es mir gut geht. Und gerade bin ich in meiner Schwangerschaft im 4. Monat und merke, wie die Energie wieder zurückkommt. Und ich freue mich schon so sehr auf das, was jetzt kommt! Und es mit dir zu teilen.
Warst du schon mal schwanger? Oder du bist gerade sogar schwanger? Wie sind deine Erfahrungen aus dem ersten Trimester? Was hat dir geholfen? Hast du Fragen an mich?
Schreib mir gerne.
Ich bin so gespannt von dir zu hören.
Ich biete regelmäßig Schwangerschaftsyogakurse an. Schau gerne vorbei ob die Zeiten für dich passen und vielleicht sehen wir uns dann auf der Matte.
Liebst, Vera
Diese Texte könnten dich auch interessieren: